Reingehört V

26. August 2013 | #reingehoert #metal #axxion #runningwild #solemnity

Einkäufe vom Headbangers Open Air und – mal wieder – dem ollen 2nd-Hand-Laden hier umme Ecke. Der Laden hat Potential, mich arm zu machen. Zum Glück führt er eine mehr als faire Preispolitik.

Axxion – Wild Racer

(Album, 2013)

Zuerst wieder eine Band mit Axx am Anfang: AXXION (Sprich: Action), vertrieben von High Roller Records. Und wo HRR drauf steht, ist lupenreiner Heavy Metal drin.

Die Kanadier haben mir auf dem Headbangers überzeugt, auf CD kommt mir der Gesang etwas schwach vor. Das Material geht deutlich in die Kerbe von ENFORCER, SKULLFIST und Konsorten, kommt qualitativ aber nicht ganz an seine Genre-Kollegen ran.

Gut unterhalten kann „Wild Racer“ dank ohrwurmtauglicher Hits wie Stallion und Tonight trotzdem. Ich bin mal gespannt, ob AXXION sich langfristig etablieren oder aufgrund der starken Konkurrenz untergehen werden. Verdient hätten sie letzteres sicher nicht.

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Solemnity – Reign in Hell

(Album, 2001)

Das SOLEMNITY-Debüt für 3€? Gleich mal eingesackt, schließlich stehen die Horror-Metaller mit einem Faible für obskuren Gesang und überdrehte Live-Shows für jede Menge Unterhaltung – siehe auch meinen Bericht zum HOA 2012.

Zu Hause musste ich dann feststellen, dass ich das Album schon besitze – keine Ahnung ob das Alter, die Sonne auf dem Festival oder die Kanne Bier in meinem Kopp Schuld war. Allerdings: Das schicke Digipak mit dem schrägen Hidden Track hatte ich tatsächlich noch nicht.

Das Song-Material klingt etwas schief, aber sehr charmant. Wohl eher was für Fans, aber irgendwie packt mich SOLEMNITY als Gesamtkunstwerk.

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Solemnity – Another Bloody Sabbath

(EP, 2006)

Wir bleiben beim bayerischen Quartett. „Another Bloody Sabbath“ erschien als EP mit dem französischsprachigen Opener Hache de Guerre, zwei Live-Songs, einem Instrumental und je einem Cover von MANILLA ROAD und CIRITH UNGOL.

Dass die letztgenannten Bands großen Einfluss auf SOLEMNITY haben, hört man eh sofort und so klingen die Cover-Versionen mit deutlicher eigener Note auch ganz anständig. Mit einer Spieldauer von 26 Minuten wollte man wohl die Wartezeit aufs darauffolgende Live-Album versüßen – eine vollwertige LP erschien danach allerdings nicht mehr und so sind SOLEMNITY inzwischen Geschichte.

Für kleines Geld kann man die Scheibe mal mitnehmen, aber ehrlich gesagt: viel verpasst man eigentlich nicht.

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Running Wild – Pile of Skulls

(Album, 1992)

Zum Schluss noch ein Leckerlie: Das kultige Digipak der „Pile of Skulls“ von RUNNING WILD lächelte mich schon länger im Regal des besagten Plattenhändlers an. Da ich die CD im Jewelcase längst zu Hause hab, hab ich bisher nie zugeschlagen – diesmal konnte ich aber nicht widerstehen.

Im Innenleben findet man die Portraits aller Musiker. Als Ersatz für ein Booklet finden sich alle wichtigen Informationen auf den Rückseiten der Pappwände.

Zum Wesentlichen: Der Schädelhaufen ist ein erstklassiges Heavy-Metal-Werk, das jeder haben muss – außer vielleicht, er besitzt schon das noch etwas erstklassigere Nachfolgealbum „Black Hand Inn“.

„Pile of Skulls“ besitzt alle Qualitäten, die ein RUNNING-WILD-Album braucht: Klasse Riffs, Texte mit historischem Kontext und eine ausgewogene Mischung aus Hochgeschwindigkeits- und Midtempo-Songs. Beim ersten Durchhören ist die Scheibe zugegebenermaßen etwas eintönig, aber das Gesamtpaket aus Texten, Songwriting, Atmosphäre und Artwork überzeugt (mich) völlig und erinnert an goldene Running-Wild-Zeiten, die ich selbst leider nicht miterlebt habe.

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